Zum Beginn dieses Blogs habe ich mir gerade mal eine Frage gestellt: Woraus besteht eigentlich (aktuell) mein eigenes WolkenBüro? Und als ich so anfing zu sammeln, war ich doch ziemlich erstaunt, was so alles in meiner „Standard-Gewohnheits-ToolChain“ zusammen kam.
Infrastruktur
Neben den üblichen Endgeräten wie Smartphone und Laptop kommen in meinem WolkenBüro eigentlich nur zwei VServer mit Debian-Linux von NetCup, auf denen die selbstgehosteten Dienste Laufen. Beide Server sind grundsätzlich LAMP-Installationen mit Apache httpd und MySQL, auf denen aber jeweils auch noch andere Dienste laufen. Für meine WebSites und Blogs kommt in der Regel WordPress zum Einsatz.
Kommunizieren
Die Tools für meine eMail-Kommunikation sind einfach recht umfangreich, weil ich meinen eigenen MTA betreibe. Vom Prinzip dürfte jeder, der eMails benutzt, eine ähnliche Liste haben, aber in den meisten Fällen übernimmt der Provider den Betrieb und die Dienste sind mehr oder weniger unsichtbar. Als SMTP-Server kommt Postfix zum Einsatz und für die IMAP-Auslieferung Courier, wobei der Courier SASL Authd für die Authentifikation verwendet wird. Außerdem kommen noch Amavis, Spamassassin und ClamAV zum Tragen, wenn es um die Abwehr unerwünschter eMails geht. Und schließlich noch eine Roundcube-Installation als WebMailer.
Neben eMails geht die Hauptkommunikation aktuell über Google Hangouts.
Synchronisieren
Um meine Dateien (Fotos, Text-Dokumente, Spreadsheets, Passwort-Datenbanken, etc.) immer und auf allen Geräten (in der aktuellen Version) verfügbar zu haben, nutze ich primär zwei Tools. Zum einen ist eine selbstgehostete Seafile-Installation im Einsatz, die mein Bedürfnis nach privat gespeicherten Daten befriedigt. Auf der anderen Seite habe ich aber auch noch vieles in Google Drive – da habe ich zwar nicht die Datenhoheit, aber die Funktionalitäten zum gleichzeitigen Bearbeiten von Office-Dokumenten sind einfach unschlagbar. Dem Paranoiker in mir stehen dabei zwar alle Nackenhaare zu Berge, aber manchmal ist Pragmatismus auch „das funktioniert einfach (gut)“.
Verschlüsseln
Nachdem TrueCrypt ja nicht mehr weiterentwickelt wird, bin ich vor einiger Zeit auf VeraCrypt umgestiegen, um nicht alles unverschlüsselt auf meinem Laptop herumliegen zu haben. Außerdem kommt noch KeePass zum Einsatz, damit ich mir nicht alle Passwörter merken muss.
Sehr praktisch ist auch, dass meine Passwort-Datenbanken via SeaFile auf allen meinen Geräten immer in der aktuellen Version verfügbar sind. Daher kann ich auch bequem bei jedem neuen Account ein neues und zufällig erstelltes Passwort verwenden, denn ich muss sie mir nicht merken.
Planen
Auch hier kommt die allgenwärtige Datenkrake mal wieder zum Einsatz: Der Google-Kalender ist einfach zu praktisch und „funktioniert einfach“ – vor allem, wenn man (wie ich) Android-Smartphones vorzieht. Wenn es um die Abstimmung von Terminen geht, benuzte ich gerne Doodle.
Programmieren
Auch wenn mir der TechnologyStack mittlerweile schon etwas angegraut vorkommt – ich habe mich halt daran gewöhnt. Ganz „klassisch“: Eclipse, Subversion und ein Jira für die Ticket-Verwaltung. Aktuell überlege ich noch, ob ich mir zusätzlich ein Confluence zur Dokumentation einrichte.
Zeit erfassen
Die Zeiterfassung ist eines meiner größten Steckenpferde und gleichzeitig meine größte Baustelle. Es gibt viele Tools und ich habe auch schon etwas mit selbstentwickelten Lösungen experimentiert, aber Aktuell kommt da bei mir tatsächlich noch eine „klassische“ Excel-Lösung zum Einsatz.
Fazit zu meinem WolkenBüro
Insgesamt habe ich doch wesentlich mehr Tools im Einsatz, als ich mir spontan gedacht hätte. Außerdem setze ich aktuell (bis auf die Foto-Verarbeitung, die aber nicht unbdedingt in mein „zentrales Büro“ zählt) vorwiegend auf OpenSource-Software und fahre damit bisher ziemlich gut.